Medikationsmanagement im Krankenhaus

"Medikationsmanagement im Krankenhaus" ist definiert als der Bereich der Pharmazie, der die individuelle arzneimittelbezogene Betreuung der Krankenhauspatienten und die Beratung der Ärzte und Pflegekräfte auf Station umfasst. Dazu bewerten Apotheker auf Station als Teil eines interprofessionellen Teams die Arzneimitteltherapie der Patienten fortlaufend. Die Weiterbildung umfasst darüber hinaus auch die Begleitung und Optimierung des gesamten Arzneimittelversorgungsprozesses und das Schnittstellenmanagement.

Die Weiterbildung richtet sich an Apothekerinnen und Apotheker in Krankenhausapotheken und krankenhausversorgenden öffentlichen Apotheken, die bereits als Apotheker auf Station tätig sind oder dies zukünftig anstreben.

Wer diese Weiterbildung beginnen möchte, meldet sich bei der zuständigen Apothekerkammer an. Voraussetzung ist die Tätigkeit als Apotheker/in in einer Krankenhaus- oder krankenhausversorgenden öffentlichen Apotheke. Darüber hinaus ist der Abschluss als "Fachapotheker für Klinische Pharmazie" oder zumindest die Anmeldung zur Weiterbildung "Klinische Pharmazie" nachzuweisen.

Im Verlauf der etwa einjährigen Weiterbildung sind Seminare in einem Umfang von 100 Stunden zu besuchen, die die notwendigen fachlichen und kommunikativen Grundlagen für die Arbeit auf Station vermitteln, z. B. für das Medikationsmanagement, die Kommunikation mit Patienten und Angehörigen am Krankenbett sowie für die interprofessionelle Zusammenarbeit. Das in der Theorie vermittelte Wissen soll schon während der Weiterbildung in der Praxis angewendet werden, weshalb durchschnittlich vier Stunden pro Woche mit klinisch-pharmazeutischen Tätigkeiten auf Station(en) einzuplanen sind. Am Ende der Weiterbildung muss der Weiterzubildende mindestens 150 Stunden Tätigkeit auf Station nachweisen können.

Die Zeit auf Station soll unter anderem dazu genutzt werden, um geeignete Patienten für ein Medikationsmanagement im Rahmen einer Fallbearbeitung zu identifizieren. Insgesamt sind zehn Patientenfälle aus mindestens fünf medizinischen Fachrichtungen zu bearbeiten und zu dokumentieren. Für Auswahl, Besprechung und Feedback zu den Patientenfällen steht ein zur Weiterbildung befugte/r Apotheker/in als Betreuer/in zur Seite. Dies ist ein in der Stationsarbeit erfahrener Kollege, der vor Aufnahme der Weiterbildung als Befugter von der Kammer benannt werden muss. Die Betreuung durch einen Befugten ist nicht ortsgebunden, d. h. es kann im Rahmen der Verbundbefugnis auch in einem anderen Krankenhaus tätig sein. Die Besprechung der Patientenfälle kann in diesem Fall mittels Telefon- oder Videokonferenz erfolgen.

Gerade, wenn die Tätigkeit von Apothekern auf Station im eigenen Krankenhaus noch nicht etabliert ist, sind der Blick über den Tellerrand und das Lernen von den Besten besonders hilfreich. Daher ist zusätzlich eine mindestens dreitägige Hospitation in einem anderen Krankenhaus zu absolvieren. Voraussetzung ist, dass im ausgewählten Krankenhaus klinisch-pharmazeutische Dienstleistungen und die Tätigkeiten von Apothekern auf Station etabliert sind.

Am Ende der Weiterbildung sind die erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen bei der abschließenden Prüfung vor dem Prüfungsausschuss nachzuweisen.

Zur Durchführung der Seminare haben sich die Apothekerkammern auf einen "Verteilungsmodus" geeinigt: Da nicht jede Kammer alle Seminare anbieten kann, wurde die Durchführung bundesweit aufgeteilt. Die Kammer, die für ein bestimmtes Seminar verantwortlich zeichnet, führt dieses somit für alle Teilnehmer des gesamten Bundesgebietes durch.

Weitere Informationen finden Sie im Curriculum und in der Weiterbildungsordnung der Apothekerkammer Berlin.

Wenn Sie Fragen zur Weiterbildung Infektiologie haben, melden Sie sich bitte gern beim Team der Fortbildung und Weiterbildung.

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