Apothekerinnen und Apotheker erwarten verlässliche Politik

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Die Apothekerinnen und Apotheker begrüßen grundsätzlich das Vorhaben einer Apothekenreform, wie sie im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD zugesagt ist. Die nun vorliegenden Referentenentwürfe entsprechen allerdings weder den Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag noch begegnen sie angemessen den aktuellen Herausforderungen in der Arzneimittelversorgung. 

Mit einer Resolution reagieren die Delegiertenversammlung der Apothekerkammer Berlin und der Vorstand des Berliner Apotheker-Vereins auf diese Defizite und erinnern die Politik an ihre Verantwortung:

„Verantwortung braucht Verlässlichkeit."

Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung die Stärkung der Vor-Ort-Apotheken zugesagt. 

Die geplante PTA-Vertretungsregelung und die fehlende Honoraranpassung stehen in klarem Widerspruch zu diesem Versprechen und gefährden die Versorgung der Bevölkerung. 

Wir Berliner Apothekerinnen und Apotheker fordern daher das Bundesgesundheitsministerium auf, 

  1. die PTA-Vertretungsregelung ersatzlos zu streichen und
  2. das packungsbezogene Honorar wie versprochen auf 9,50 € unverzüglich zu erhöhen. 

Wir übernehmen Verantwortung für eine Vielzahl von Gemeinwohlpflichten - und erwarten politische Verlässlichkeit!  

Jetzt muss die Bundesregierung ihr Wort halten.

„Die ‚Apotheke der Zukunft‘ hat Potenzial. Das hat auch die Regierung erkannt. Dass Impfangebote und pharmazeutische Dienstleistungen ausgebaut werden sollen, wird von unserem gesamten Berufsstand sowie den Patientinnen und Patienten gleichermaßen begrüßt. Um die damit verbundenen Chancen jedoch effektiv, nachhaltig und optimal nutzen zu können, braucht es eine wirtschaftliche Stabilisierung der Apotheken – und die fehlt weiterhin! Ein Versprechen, dass dringend eingelöst werden muss und für das wir uns weiter einsetzen. Nur mit der wirtschaftlichen Stabilisierung kann uns der Wandel – gemeinsam mit anderen Heilberufen, Krankenkassen und pharmazeutischer Industrie – zur ‚Apotheke der Zukunft‘ gelingen – auch im Sinne und zum Wohle der Patientinnen und Patienten sowie für ein stabiles und zukunftssicheres Gesundheitssystem“, sagt. Dr. Ina Lucas, Präsidentin der Apothekerkammer Berlin. 

Anke Rüdinger, Vorsitzende des Berliner Apotheker-Vereins, ergänzt: „Wenn die dringend notwendige und im Koalitionsvertrag zugesagte wirtschaftliche Stabilisierung der Apotheken auf unbestimmte Zeit verschoben wird, wird die Politik schlichtweg ihrer Verantwortung nicht gerecht. Unsere Patientinnen und Patienten dürfen zu Recht erwarten, dass die Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag auch tatsächlich umgesetzt werden.“

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